Zielsetzung

Typ: Artikel

Die Manipulation von Sportwettbewerben stellt eine der größten Bedrohungen für die Integrität des Sports dar und schadet der Glaubwürdigkeit, Transparenz und Fairness von Sportwettbewerben. An der Manipulation von Sportwetten sind auch weltweit operierende kriminelle Netze beteiligt. Zu einer wirkungsvollen Bekämpfung ist die Vernetzung der wesentlichen Akteure auf nationaler als auch internationaler Ebene von entscheidender Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund wurde am 6. Juni 2019 die Nationale Plattform zur Bekämpfung von Manipulation von Sportwettbewerben gegründet. Ziel der Plattform ist es, Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden und Sportverbänden sowie Veranstalter von Sportwettbewerben und Anbieter von Sportwetten miteinander zu vernetzen, den Informationsaustausch zu fördern, fachspezifische Expertise zu bündeln sowie Präventionsmaßnahmen zu verbreiten, um Manipulationen und Sportwettbetrug effektiver und zielgerichteter bekämpfen zu können.

Grundlage

Deutschland hat am 18. September 2014 im Rahmen eines Sportministertreffens des Europarates das Übereinkommen gegen die Manipulation von Sportwettbewerben unterzeichnet (Macolin Convention). Das Abkommen verfolgt bei der Bekämpfung des Phänomens einen ganzheitlichen Ansatz, der einen Informationsaustausch unter Einbeziehung der für die Bekämpfung zuständigen Akteure vorsieht. Neben strafrechtlichen Mindeststandards zur Sanktionierung ist die Schaffung einer Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben der zweite wesentliche Baustein des Abkommens.

Der zuständige Arbeitskreis der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder hat im Januar 2019 der Gründung der Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben zugestimmt. Dieser Beschluss ist die Grundlage für die Einrichtung der Plattform und für die Entsendung von Behördenexperten zu den Sitzungen der Plattform.

Als weitere Teilnehmer an der Nationalen Plattform wurden darüber hinaus zentrale Akteure des organisierten Sports, Athletenvereinigungen, Verbände, Nichtregierungsorganistationen und Forschungseinrichtungen eingeladen.